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Mini-Impuls 13: Niemand sagt uns….

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Niemand sagt uns, wann es “das letzte Mal” ist. Das letzte Mal, dass wir einen Baum umarmen. Das letzte Mal, dass wir unser Kind küssen. Das letzte Mal, dass wir einem geliebten Menschen in die Augen schauen können.
Niemand sagt uns: “Hey, tu das, was du gerade tust, mit Liebe und Bedacht. Es ist das letzte Mal.”

Nein, oft weinen wir hinterher über die vielen unachtsamen Momente; über die Momente, in denen wir nicht präsent waren; in denen wir unseren Liebsten nicht zugewandt waren und in denen wir unwichtige Dinge den wichtigen Dingen vorschoben.

Wir weinen darüber, wie selbstverständlich uns Vieles gewesen ist; wie unbewusst wir in eigentlich sehr schönen Zeiten waren und wir sehr wir immer gedanklich in der Zukunft hingen, anstatt das Leben im Hier &Jetzt zu genießen.

Im Moment fühle ich jeden Tag eine tiefe, sehr tiefe Dankbarkeit für all das, was in meinem Leben ist. Jetzt im Moment. Ich bin unendlich dankbar, dass mein Mann mich so sehr liebt und eine “Seele von Mann” ist und ich bin dankbar, dass ich das Wort “Mama” höre, weil ich weiß, dass es verdammt nochmal nicht selbstverständlich ist, dass ich zwei gesunde und glückliche Kinder habe.

Ich habe Tränen in den Augen, wenn ich nur daran denke, wie oft ich schon unachtsam war und nicht zu schätzen wusste, was ich habe und wer mir zur Seite steht.

Vor wenigen Tagen wachte ich morgens auf. Es war letzten Samstag oder Sonntag. Ich lag im Bett, war noch nicht ganz wach und dachte mit tiefster Dankbarkeit: “Sabine, es ist nicht selbstverständlich, dass du HIER wach wirst. In einem sicheren Haus, in einem echten ZUHAUSE, inmitten eines gemütlichen Bettes, gesund, ausgeschlafen, mit einem Mann, der unten mit Kaffee auf dich wartet und mit zwei süßen Mädels, die dich lieben!”

In der letzten Tagen und wenigen Wochen sehe ich die Dinge völlig anders. Ich bin voller Demut und Dankbarkeit. Und auch ein bisschen beschämt von mir selbst, dass ich all das zeitweise nicht wirklich zu schätzen wusste. Ich schaue mich um, in der Gegend, wo ich wohne und stelle fest: Hier ist es wunderschön. Hier machen andere Urlaub.

Ich weiß, dass es im Alltag manchmal schwierig ist, immer diese Dankbarkeit zu spüren. Und manchmal “nervt” es auch, “dankbar sein zu müssen”. Ich kenne das.
Und doch ist dieses tiefe Gefühl auf einmal da.
Und ich weiß, was Dankbarkeit bedeutet.

So weiß ich zu schätzen, was in meinem Leben ist. Auch dann, wenn es einige Dinge gibt, die ich ändern möchte. Auch dann, wenn meine Mädels mich mal “in den Wahnsinn treiben” und auch dann, wenn ich mal wieder unzufrieden bin.

Niemand sagt uns, wann es das letzte Mal ist. Das letzte Mal, dass wir in unserem Haus wach werden; das letzte Mal, wann wir uns berühren können; das letzte Mal, dass unser Blick über die wunderschöne Landschaft schweifen kann. Der letzte Sonnenaufgang. Der letzte Schmetterling, der an uns vorbei tanzt. Der letzte Kaffee, der morgens unseren Hals wärmt.

Lasst uns einfach immer wieder gegenseitig daran erinnern, was wirklich wichtig ist. Also, WIRKLICH WICHTIG.

In Liebe, Sabine